Was zählt wirklich?

Was waren die Gründe für die Selbständigkeit im Handwerk? Ich denke auf diese Frage gibt es viele Sichtweisen und damit verbundene Antworten.

Einige sind bestimmt gewesen mehr Geld zu besitzen, mehr Zeit zu haben, frei zu sein oder Wertschätzung und Anerkennung für den Mut und die Verantwortung zu bekommen? Vielleicht hat der ein oder andere auch die Unternehmerische Vision gehabt es besser zu machen als sein Umfeld?

Einmal Umgesetzt, sind wir in der Realität! Leider hat diese Realität ganz zu Beginn, als wir unser gedankliches Bild von unserem Unternehmen an die Wand gehängt haben, eine Sprengladung an dieser Wand angebracht. Und irgendwann drückt sie den Knopf und unser Bild liegt begraben unter Staub, Dreck und Trümmern.

Ab diesem Tag, wird oft nur noch Dreck geschaufelt!

Dieser Blog soll eine Art Rettungsmannschaft sein die mit entsprechenden Werkzeugen und Erfahrungen dabei unterstützt, die Vision oder das Bild wieder zu finden. Denn oft benötigt man nur einen Denkanstoß oder eine Bestätigung.

Und aus einem anderen Blickwinkel betrachtet ist der Trümmerhaufen vielleicht auch gar nicht mehr so groß!

Ich habe  auch irgendwann mal mit Visionen und Bildern im Kopf vor ziemlich genau 11 Jahren ein Handwerksunternehmen gegründet.

Ich hatte ein Ziel!

Ich wollte in meinem Umfeld der Beste sein!

Mit Mut, Fleiß und Glück schafften wir es uns unter harten Bedingungen von der Masse abzuheben und Erfolgreich zu werden.

Auch bei mir kam der Zeitpunkt an dem die besagte Sprengladung gezündet wurde, und das Bild von meinem Wunschunternehmen unter den Trümmern der Realität lag.

Es war keine wirkliche Niederlage wie man sie erwarten würde, keine Pleite, keine Zahlungsausfälle oder ähnliche Probleme wie man sie häufig liest oder hört. Es war eher das Gefühl: Mehr geht nicht! Mehr bekommen wir hier nicht raus!

Das Gefühl gegen Windmühlen zu kämpfen wird der ein oder Andere kennen.

Also was zählt heute wirklich und wo liegt eigentlich genau das PROBLEM?

Das Problem ist das Umfeld im Handwerk!

Ein Malermeister aus Bayern schrieb vor kurzem in einem Blogbeitrag „Das Handwerk schafft sich ab“ und erzeugte damit großes Aufsehen.

Aber warum war die Reaktion so groß? Ganz Einfach! Das Fass ist voll!!!

Wie konnte es dazu kommen?

Wer ist schuld das wir als Handwerker keine Wertschätzung mehr bekommen. Ganz einfach!

Wir sind selber schuld!

Das Handwerk muss lernen aktiv zu werden, lernen die heutigen Möglichkeiten der Vermarktung zu Nutzen und sich zu Positionieren.

Die Probleme werden wohl, aus einem einfachen Grund, noch eine Zeitlang größer, weil der Überlebenskampf größer wird. Auf der einen Seite gibt es die, die es Verstanden haben und täglich sichtbarer werden. Und auf der anderen Seite gibt es die, die es nicht verstanden haben und täglich unsichtbarer werden.

Vor 50 Jahren zählte nur die Fachkompetenz, ein Handwerker musste Handwerker sein. Im Laufe der  Jahre genügte das nicht mehr und es zählten immer mehr die persönlichen Kompetenzen. Mittlerweile ist der Rahmen wichtiger geworden als der Inhalt.

Das Verhältnis liegt bei ca. 85% Persönlicher Kompetenz und bei ca. 15% Fachkompetenz. Leider liegt in der Meisterausbildung der Focus auf der Fachkompetenz und somit wahrscheinlich zu ca. 85% neben den Bedürfnissen!

Heute ist zusätzlich das unumgängliche bilden einer „Eigenmarke“ von elementarer Bedeutung für den Fortbestand des Unternehmens geworden.

Hier stehen dem Handwerk heute durch Online Marketing und Social Media nahezu grenzenlose Möglichkeiten zur Verfügung um das teilweise mittelalterlich anmutende treiben der Branche zu beenden.   Aber vor erst heißt es wohl leider bei vielen noch: „ Beschränktes Denken bringt beschränkte Ergebnisse „

Durch eine Verschiebung der gesellschaftlichen Bedürfnisse haben sich auch unsere Anforderungen verschoben. Unser Kunde will Wertschätzung und unser Personal will Selbstverwirklichung.

Auf diese Herausforderung muss das Handwerk reagieren.

Wir brauchen Stimmen die quer denken, wachrütteln und inspirieren!

Vielen Dank das Du Dir die Zeit genommen haben diesen Beitrag zu lesen.

Jan Voges

-Handwerksvisionär-

 

8 Kommentare zu
»Was zählt wirklich?«


  1. Herzlichen Glückwunsch zur neuen Website! 😉
    Viele wertschätzende Besucher und viel Erfolg!

  2. Du sprichst mir aus der Seele. Ich mag nicht mehr gegen Handwerksähnliche Betriebe anarbeiten. Privatkunden aus dem öffendlichen Dienst wollen fast alle die Mwst sparen. Zeigt sich fast immer beim abrechnen.

    • Hallo Konrad,
      genau das ist auch ein Problem! Es ensteht bestimmt täglich eine neue „Garagenfirma“ die sich in einer Grauzone bewegt und auch deine Leistungen günstiger Anbieten kann als du es je könntest.
      Aus diesem Grund ist es wichtig Angebote zu erstellen nach denen dein Kunde sucht! Jeder Kunde hat eine Problem und sucht eine Lösung! Hebe deine Stärken hervor und geh mit deinem Unternehmen Online. Am Ende wird zwar immer noch „geschraubt“ aber wenn wir unsere Stärken hervorheben und uns präsentieren, entscheiden wir für wen wir schrauben!

      Vielen Dank für Deinen Beitrag!
      Beste Grüße

  3. Hallo Jan,
    schön das Du diesen Blog eröffnet hast! Das kostet Zeit und Ernergie, aber irgendwer muss ja die Welt retten! Mit deinem Einstiegt triffst Du selbstverständlich genau ins Schwarze. Ich glaube sogar, das es den meisten Handwerkern bzw. Unternehmern bewusst ist. Die größte Schwierigkeit wird sein, aus seinem eigenen Hamsterrad zu entkommen und das umzusetzen was man vor hat. Da wir aber alle täglich aufs Neue Arm- und Beinfesseln unsere vorhandenen Dinosaurier angelegt bekommen, sind viele unserer Kollegen nicht in der Lage was zu ändern. Deshalb ist das hier eine gute Sache! Je öfter man einen Spiegel vorgehalten bekommt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit das Karussell zu verlassen…… 😉

    • Hallo Mark,
      vielen Dank für Dein Feedback und das du dir die Zeit genommen hast hier ein paar Zeilen zu schreiben.
      Ich hoffe tatsächlich, dass ich den einen oder anderen wachrütteln kann. Wenn man im Hamsterrad läuft und das täglich schneller bekommt entweder das Hamsterrad einen Lagerschaden und bleibt stehen oder man stolpert und landet auf der Nase. Die Frage ist auch nicht mehr ob es passiert, sondern nur noch wann! Und dann möchten wir doch alle ein gepolstertes Hamsterrad haben damit es nicht so weh tut. Vielen Dank und Beste Grüße

  4. Hallo Jan,
    herzlichen Dank für Deine Ausführungen. Du hast Dir viel Zeit dafür genommen.
    Der Theorie müssen nun umsetzbare Taten folgen, den Königsweg finden.
    Mal schauen, was geht.

    Gruß Andreas

    • Hallo Andreas, vielen Dank für dein Feedback! Es freut mich wenn dir der Artikel gefällt! Denn genau so ist es, nun müssen taten folgen ich hoffe ich konnte dich ein wenig animieren.

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